Schönau vernetzt die Wärmewende
Beim Ausbau des Wärmenetzes im Osten der Stadt werden auch Breitband- und Stromleitungen verlegt. / Bauzeit voraussichtlich bis zum 31.07.2026
Mit dem symbolischen Spatenstich am Montag, 2. Juni, beginnt der weitere Ausbau des Nahwärmenetzes im östlichen Teil der Stadt Schönau, bei dem insgesamt 450 Meter Wärmeleitungen montiert und etwa 20 Haushalte angeschlossen werden. Gleichzeitig verlegt die EWS Netze GmbH, die für Bau und Betrieb der Strom-, Gas- und Wärmenetze zuständigen Tochtergesellschaft der Elektrizitätswerke Schönau eG, neue 20 kV Versorgungsleitungen in diesem Bereich. Der Zweckverband Breitband des Landkreises Lörrach baut derzeit Glasfaser in der ganzen Stadt aus und ist ebenfalls an der Tiefbaustelle beteiligt. Er verlegt in diesem Abschnitt rund 1500 Meter Glasfaserkabel, die den Bewohnerinnen und Bewohnern den Zugang zu Glasfaserinternet ermöglichen werden.
„Durch den Ausbau und die Modernisierung der Netze verbessern wir die Rahmenbedingungen in Schönau ganz entscheidend“, betonte Bürgermeister Peter Schelshorn zum Baubeginn. „Denn durch die Versorgung mit Strom, Wärme und schnellem Internet werten wir nicht nur Schönau als Wohn- und Lebensort auf, sondern schaffen auch die Voraussetzungen dafür, dass die ganze Region im südlichen Schwarzwald ein attraktiver Standort für Wirtschaft und Gewerbe bleibt.“
Seit Jahren bereits kooperieren die EWS Netze GmbH und der Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Lörrach beim Ausbau der Netze. Wenn Glasfaser und Wärmeleitungen gleichermaßen verlegt werden, kann nicht nur viel Geld gespart werden, den Anwohnerinnen und Anwohnern wird auch einiges an Baustellenlärm und -schmutz erspart. Zweckverband-Geschäftsführer Paul Kempf sieht zudem einen öffentlichen Auftrag beim Ausbau der verschiedenen Netze: „Um den gesamten Landkreis Lörrach ökonomisch wie ökologisch zukunftssicher aufzustellen, brauchen wir einen zügigen und nachhaltigen Ausbau der Infrastruktur. Als Zweckverband arbeiten wir seit einigen Jahren bereits sehr erfolgreich an der Verbesserung der Breitband-Infrastruktur. Eine weitere große Herausforderung wird nun der Ausbau der Wärmenetze im ganzen Landkreis sein, um eine ökologisch nachhaltige und ökonomisch tragfähige Wärmeversorgung sicherzustellen. Die Stadt Schönau ist im Landkreis Lörrach Vorreiter in Sachen Wärmeinfrastruktur – und zeigt, dass die Wärmewende möglich und erfolgreich ist.“
Die EWS Schönau sind bei dem Bauvorhaben in gleich doppelter Hinsicht vertreten, sie verlegen neben den Wärmeleitungen auch 20 kV Versorgungsleitungen. „Es ist kein Zufall, dass wir gleichzeitig das Wärmenetz erweitern und das Stromnetz modernisieren“, betont Martin Halm, Geschäftsführer der EWS Netze GmbH. „Für die Wärmewende benötigen wir beides: ein möglichst großes, effizientes und nachhaltiges Wärmenetz, mit dem die Gebäude im Kerngebiet der Stadt Schönau beheizt werden. Und dort, wo steile Hänge und große Abstände zwischen den Häusern dies nicht zulassen, bieten wir strombasierte Wärmelösungen an – etwa mit Wärmepumpen. Mit dieser sektorengekoppelten Planung stellen wir jetzt schon sicher, dass die Wärmeversorgung auch nach dem Ende der fossilen Heizungen, also Öl-, Gas- und Kohleheizungen, sicher bleibt.“
Beauftragt mit dem Bauvorhaben sind die IB Ganter GmbH aus Zell für die Bauleitung sowie Walliser Bau GmbH & Co KG aus Utzenfeld.
Alexander Wunderle (EWS Netze GmbH/Strom), Thomas Wunderle (EWS Netze GmbH/Wärme), Moritz Bausch (Zweckverband Breitbandversorgung), Peter Schelshorn (Bürgermeister Stadt Schönau), Paul Kempf (Zweckverband Breitbandversorgung), Matthias Mühl (Stadt Schönau), Johannes Wissler (Firma Vogel-Walliser), Andreas Kraft (Ingenieurbüro Ganter), Michael Ganter (Ingenieurbüro Ganter), Reinhard Rebmann (Firma Vogel-Walliser) und Martin Halm (Geschäftsführer/EWS Netze)