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1881 bis 1905

  • Im Winter 1882 ereignete sich aufgrund lang anhaltender Regenschauer ein Hochwasser, wobei die Tunauer Straße zwischen der Bürstenfabrik und dem Haus Wetzel vollständig weggespült wurde.

Neue Wasserversorgungsanlage

Im Jahre 1883 erstellte die Stadt Schönau eine neue Wasserversorgungsanlage, wobei etwa 15 Unterflurhydranten in der Stadt verteilt angebracht wurden und der Feuerschutz hierdurch eine beachtliche Steigerung erfuhr. Bis zur Jahrhundertwende besaß Schönau zwei große Brandweiher inmitten der Stadt; einen vor der alten katholischen Pfarrkirche in der Talstraße und den anderen vor dem Hause Josef Schlageter auf dem Kirchbühl.

  • 1885 brannten die zusammengebauten Häuser des Metzgers Behringer, Isidor Karle, Frau Assessor Zug und Georg Schnabel ab.

Ehrenmedaille der Stadt

Die Stadt Schönau schuf im Jahre 1885 eine Medaille in Silber, welche denjenigen Feuerwehrmännern ausgehändigt wurde, die 20 Jahre Dienst in der Feuerwehr geleistet hatten.

  • 1887 brannte es sowohl in der Wohnung Stib auf dem Kirchbühl, als auch im Wohnhaus und den Stallungen des Müllers und Schnapsbrenners Ignaz Dierenbach in Schönenbuchen.

Neuanschaffung Hydrophor

1890 erhielt die Feuerwehr einen Hydrophor, welcher zunächst auf einem Schubkarren transportiert werden musste. Erst später wurde dieser auf vier Räder aufgebaut. Bis zu diesem Jahr verfügte man als Feuerlöschgerät nur über eine Saug- und Druckspritze. Das Wasser wurde hierbei mit Eimern und Butten in die Spritze geleert und dann mit Druck durch das Wendestrahlrohr zur Feuerbekämpfung verwendet. Die Spritze musste also direkt an den Brandherd herangebracht werden. Das Heranbringen des Wassers erfolgte durch Bildung von  Menschenketten von den vorhandenen Wasserläufen, Brunnen und Brandweihern.

Aus dem Verwaltungsrat

Am 4. Mai 1894 beschloss der Verwaltungsrat der Feuerwehr, dass die Mitglieder des Verwaltungsrates, welche ohne Entschuldigung den Sitzungen fern bleiben, 50 Pfennig Strafe an die Feuerwehrkasse zu entrichten haben.

  • 1894 brannte das Wohnhaus von Josef Hiß und August Rummele im Zinken.
  • Am 17. September 1895 wurde die Feuerwehr zu einem Großbrand in Geschwend alarmiert. 12 Häuser, teils Doppelhäuser, Schulhaus, Rathaus und Kapelle brannten bis auf den Grund nieder. Menschen kamen hierbei nicht zu Schaden. Sämtliche Futtervorräte sowie einige Schweine verbrannten allerdings. Aus Anerkennung für gute Leistungen erhielt die Feuerwehr Schönau von der Basler  Feuerversicherungsgesellschaft 50 Mark.

Neuanschaffung Saug- und Druckspritze

Im Jahre 1896 wurde beschlossen, eine neue Saug- und Druckspritze und andere Geräte anzuschaffen. Hierzu war die Ernennung eines Requisitenmeisters notwendig. Diese Stelle wurde Louis Zimmermann übertragen, der für diese Tätigkeit eine Entschädigung von 50 Mark pro Jahr erhielt.


Im Juli 1896 wurde dann bei der Firma C.D. Magirus in Ulm eine Normalwagenspritze zum Sonderpreis von 1.450 Mark bestellt. Die alte Spritze wurde von der Firma für 75 Mark übernommen. Von der Landesfeuerwehrunterstützungskasse in Karlsruhe erhielt man einen Zuschuss in Höhe von 300 Mark.

Im Juli 1896 wurde dann bei der Firma C.D. Magirus in Ulm eine Normalwagenspritze zum Sonderpreis von 1.450 Mark bestellt. Die alte Spritze wurde von der Firma für 75 Mark übernommen. Von der Landesfeuerwehrunterstützungskasse in Karlsruhe erhielt man einen Zuschuss in Höhe von 300 Mark.

  • Am 8. Mai 1897 leiste die Feuerwehr Überlandhilfe bei einem Großfeuer in Präg. Dem Feuer fielen 4 Häuser zum Opfer.
  • Am 7. August 1897 wurde die Wehr zu einem Großfeuer in Schönenberg gerufen. In unglaublicher Geschwindigkeit brannten 6 Gebäude, darunter die Wirtschaft des Josef Strohmaier, bis auf den Grund nieder.
  • Am 14. Juli 1897 brannte das Anwesen des Adolf Mühl in Geschwend bis auf den Grund nieder, bevor die Feuerwehren aus Schönau und Todtnau am Einsatzort angelangt waren. Das Feuer konnte nur noch auf seinen Herd beschränkt und die nebenstehenden Wohnhäuser geschützt werden.
     

Aus dem Verwaltungsrat

In der Sitzung des Verwaltungsrats am 15. Juli 1898 wurde die Einrichtung einer Vergnügungskasse beschlossen, in welche jedes Mitglied pro Monat 20 Pfennig zu bezahlen hatte. Diese Beiträge sollten zu besonderen Festlichkeiten für Speisen und Getränke verausgabt werden.

Am 31. August 1899 beschloss der Verwaltungsrat, dass die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, welche an Delegiertenversammlungen teilnehmen, eine Vergütung in Höhe von fünf Mark erhalten. In selber Sitzung wurde beschlossen, einheitliche Achselstücke für Offiziere einzuführen.

  • Im Jahre 1899 ereigneten sich vier Brände. Am 11. Mai wurde die Feuerwehr zur Überlandhilfe nach Todtnau gerufen. Auf dem sogenannten Stützle wurden vier Häuser ein Raub der Flammen. Am 21. Juli wurde die Feuerwehr nach Präg gerufen. Es brannte das Arbeiterwohnhaus der Firma M. Thoma & Söhne bis auf den Grund nieder. Am 27. Juli brannte das Haus des Reinhard Kiefer in Oberböllen bis auf den Grund nieder. Am 18. November brannte es wiederholt in Todtnau, wobei fünf Häuser zum Opfer fielen.

Um die Jahrhundertwende

Unter dem Kommando von Ferdinand Kaiser, Zimmermeister, zählte die Feuerwehr um die Jahrhundertwende 140 Mann. In jener Zeit erhielten die Feuermänner neue Uniformen, welche durch Kaufmann Köpfer aus Schönau geliefert wurden. Die durch Beschluss des Verwaltungsrats errichtete Vergnügungskasse musste mangels Zahlung verschiedener Mitglieder wieder aufgelöst werden.

 

Veröffentlichungen im Schönauer Anzeiger

Mit Erscheinen des Mitteilungsblattes "Schönauer Anzeiger" im Jahre 1900 (Herausgeber: Armand Müller) wurden die Veröffentlichungen der Feuerwehr Schönau neben der Anschlagtafel auch in diesem Mitteilungsorgan vorgenommen.

  • Am 7. März 1900 wurde die Feuerwehr zur Überlandhilfe nach Utzenfeld gerufen. Es brannten zwei Wohnhäuser mit Doppelwohnungen bis auf den Grund nieder.

Antrag auf Neuanschaffungen

Am 16. März 1900 richtete der Verwaltungsrat der Feuerwehr ein Gesuch an den Gemeinderat wegen  Anschaffung einer mechanischen Leiter, eines Mannschaftswagens und eines Patentstrahlrohres, das zum Selbstschutz dient.

  • Im Zeitraum 5. bis 7. Dezember 1900 wurde die ganze Stadt alarmiert. Mehrere Anwesen im ganzen Stadtgebiet waren aufgrund Hochwassers in großer Gefahr. 120 Mann waren im Einsatz.
  • Am 26. September 1901 rückte die Wehr zu einem Feueralarm nach Utzenfeld aus. Es brannten die  Anwesen des Jacob Ernst und Andreas Schelshorn bis auf den Grund nieder.
  • Ein weiterer Brand ereignete sich am 22. Dezember 1901 in Aitern. Die Wohnungen von Johann Schelb, Müller Wetzel, Walleser brannten nieder.
  • Am 27. Mai 1902 wurde die Feuerwehr nach Zell gerufen. Es brannte die Fabrik Feßmann.
  • Am 8. November 1902 brannten in Schönau die Häuser von Otto Ruch, Reinhard Wetzel, Eduard Wetzel, Donat Thoma und Leopoldt Thoma bis auf den Grund nieder.
  • Am 24. April 1903 brannte das Wohn-haus des Wagnermeisters Leo Becker. Durch das schnelle Eingreifen konnte das Gebäude gerettet werden.
  • Am 8. Oktober 1903 wurde man nach Neuenweg gerufen. 14 Wohnhäuser, darunter auch die beiden Wirtschaften Sonne und Krone fielen dem Feuer zum Opfer. 104 Mann waren hier im Einsatz.
  • Am 5. Juni 1905 brannte das sogenannte Leiternhaus hinter der katholischen Kirche. Der Brand konnte auf seinen Herd beschränkt werden.